Schlepper-Ring ‘Nachbar ins Boot’ ab sofort offizielle Hilfs­organisation

Bild-Quelle: Pixabay

Das wurde aber auch Zeit: Während ausländische Hilfsorganisationen und NGOs bisher uneingeschränkt und ungehindert ihre Hilfeleistungen im Mittelmeer verrichten konnten, durften lokale Hilfsgruppierungen wie die Schlepper-Organisation ‘Nachbar ins Boot’ ihre Dienste nur im Verborgenen und unter ständigen Schikanen der Behörden ausüben. Das Flüchtlingskommissariat UNHCR hat nun endlich reagiert und dieser Diskriminierung ein Ende gesetzt: ‘Nachbar ins Boot’ ist ab sofort eine anerkannte Hilfsorganisation, weitere einheimische Fluchthelfer-NGOs vor Ort sollen folgen.


Wahdet El Masry, Sprecher von ‘Nachbar ins Boot’, begrüßt den Schritt des Flüchtlingshilfswerks der UNO: “Es ist eigentlich unglaublich, wie lange wir unsere Flüchtlingsarbeit heimlich und im Untergrund verrichten mussten! Dabei sind wir es, die mit diesen Menschen in Not Kontakt aufnehmen und ihnen durch unsere Dienste erst den Weg nach Europa ermöglichen. Auf Grund unserer Orts- und Sprachkenntnisse können wir den Flüchtlingen außerdem wertvolle Tipps mit auf den Weg geben: Infos zu optimalen Reiserouten oder den richtigen Umgang mit Reisepapieren und westlichen Behörden.”

Eine anerkannte NGO zu sein erleichtert die Flüchtlingshilfe enorm. El Masry: “Dadurch, dass wir unser Arbeit nun ganz offiziell verrichtet können, ist ‘Nachbar ins Boot’ in der Lage, seine Dienste ab sofort auch untertags anzubieten. Gerade für Kinder bedeutet diese Tagesbetreuung natürlich eine Riesenerleichterung! Und wir erhoffen uns, durch dieses 7×24-Service wesentlich mehr Flüchtlinge erstbetreuen zu können.”

Auch kleinere westliche NGOs sind erleichtert, dass die Kriminalisierung der lokalen Hilfsorganisationen der Vergangenheit angehört. Man sei nun nicht länger auf antiquierte Behelfsmittel – wie zum Beispiel wenig zuverlässige Lichtsignale auf den Flüchtlingsbooten – angewiesen, sondern könne endlich ungehindert und bereits im Vorhinein die Tätigkeiten untereinander koordinieren und so die Zusammenarbeit noch effizienter als bisher gestalten.

Da die Schlepperei sehr kostspielig ist und die Organisation mit den Ersparnissen, die die Flüchtlinge üblicherweise als kleines Dankeschön an die heimischen Fluchthelfer spenden, kaum über die Runden kommt, hofft man darauf, schon bald das Spendengütesiegel zu erhalten. Die zusätzliche finanzielle Unterstützung würde es ‘Nachbar ins Boot’ ermöglichen, moderne Schlepper anzuschaffen, mit denen die teils haarsträubenden Flüchtlingsboote schneller und zuverlässiger zu den Rettungsschiffen der westlichen NGOs geschleppt werden können.

Das macht nicht nur für die Flüchtlinge die Bootsfahrt sicherer, sondern auch für die Schlepper selbst, die eins ums andere Mal völlig uneigennützig ihr Leben aufs Spiel setzen. In diesem Sinne: Überlegen Sie nicht lange, helfen Sie helfen!

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