‘Ehe für alle’: Jetzt können auch katholische Priester heiraten

Bild-Quelle: Pixabay

Mit großer Vorfreude wurde dieses Mal in Kirchenkreisen der Silvesternacht und dem Jahreswechsel entgegengefiebert! Denn seit dem Neujahrstag ist es endlich soweit: Die ‘Ehe für alle’ ist besiegelt. Das Zölibat ist damit Geschichte und nach Jahrhunderten der Entbehrung können hierzulande endlich auch katholische Priester und Ordensleute den Bund der Ehe schließen!


Dementsprechend groß war der Jubel und die Erleichterung unter den katholischen Geistlichen in ganz Österreich um Punkt Mitternacht am Silvestertag: Möglich machte dies ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes (VfGH). Dass auch der katholische Klerus von der ‘Ehe für alle’ umfasst ist, begründete der Verfassungsgerichtshof mit dem Diskriminierungsverbot des Gleichheitsgrundsatzes.

Dazu der Präsident des VfGH, Gerhard Holzinger, in einer schriftlichen Stellungnahme: “Laut Artikel 14 der euorpäischen Menschenrechtskonvention darf niemand auf Grund seiner Religion oder Weltanschauung diskriminiert werden. Das Eheverbot für Priester einzig und allein auf Grund ihrer Zughörigkeit zur katholischen Kirche widerspricht ganz klar diesem Grundsatz. Es war daher höchst an der Zeit, die Diskriminierung durch den Zölibat zu beseitigen.”

Österreich ist durch das Urteil des VfGH das weltweit erste Land, in dem die ‘Ehe für alle’ tatsächlich wortwörtlich genommen wird. Auch für Nonnen und Mönche ist durch den Urteilsspruch die Ehe ab sofort möglich. Doppelt groß ist die Freude naturgemäß unter homosexuellen Priestern: Laut dem ehemaligen Priester Krzysztof Charamsa immerhin rund die Hälfte aller katholischen Geistlichen!

Überaus euphorisch zeigte sich auch Kardinal Christoph Schönborn in seiner Neujahrspredigt: “Wir weisen schon seit vielen Jahren auf diese Ungleichheit und Benachteiligung katholischer Geistlicher hin. Mir fehlt fast der Glaube, dass wir das schier Unmögliche nun endlich geschafft haben! Dieses Urteil gleicht einem nachträglichen Weihnachtswunder und wir werden noch heute am Stephansdom die Regenbogenflagge hissen! Bleibt nur noch zu hoffen, dass diese Frohbotschaft eines Tages auch bei unseren lieben Freunden im Vatikan ankommt und dort auf fruchtbaren Boden fällt.”

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