Häupl-Notbremse: A23 nur noch für selbstfahrende Fahrzeuge

Bild-Quelle: Pixabay

Michael Häupl reicht’s! Nachdem vergangene Woche neuerlich zahlreiche, zum Teil folgenschwere Unfälle die A23 stundenlang lahm gelegt und dadurch den Verkehr zum x-ten Mal zum Stillstand gebracht hatten, zog der Wiener Bürgermeister nun wegen Sicherheitsbedenken die Notbremse: Ab nächster Woche darf die Südosttangente nur noch von selbstfahrenden Fahrzeugen benutzt werden.


Michael Häupl: “7:00 in der Früh, ein grantiger Wiener, auf der A23 auf dem Weg in die Hackn, und um 15:00 das ganze nochmal in die umgekehrte Richtung – das hat nie funktioniert, und wenn ich mir die Zahlen anschaue, habe ich nicht das Gefühl, dass sich das jemals ändern könnte! Und weil Unfälle und Stau urschlecht für die Umfragewerte sind und du mit einem Tempolimit die nächsten Wahlen erst recht nicht überlebst, haben wir gemeinsam mit den Grünen beschlossen, die Zukunft vorweg zu nehmen und nur noch Teslas & Co. auf der Tangente fahren zu lassen. Wer unbedingt selbst steuern will, weicht gefälligst großräumig aus, am besten über Niederösterreich!”

Während Verkehrsminister Jörg Leichtfried erst kürzlich angekündigt hatte, erste Teststrecken für selbstfahrende Autos frei zu geben, gehen die Bundesländer offenbar wieder einmal ihre eigenen Wege und überholen den Bund ganz locker links. Darauf angesprochen erwidert Michael Häupl: “Gehn’S, der Verkehrsminister ist ein netter Mensch, aber er hat doch bis heute keinen blassen Schimmer, wo diese angekündigten Teststrecken sein sollen. Von mir aus kann er behaupten, dass das mit der A23 mit uns akkordiert war. Sei’s drum, Win-Wien sozusagen!” Bei diesem spontan eingefallenen Wortspiel fährt sogar dem Bürgermeister, der zuletzt eher wenig zu lachen hatte, ein kleines Lächeln über die Lippen.

Die außergewöhnliche Maßnahme sorgt gleich für mehrere positive Effekte: Unfallfreier Verkehr, die selbstfahrenden Autos kommen flüssig und staufrei voran, das wiederum reduziert ordentlich den Spritverbrauch und schont somit die Umwelt, der eine oder andere steigt wahrscheinlich auf Öffis um. Letzteres war auch das Argument, mit dem die Grünen, die ursprünglich eigentlich für eine Komplettsperre der A23 plädiert hatten, ins Boot geholt werden konnten. Maria Vassilakou: “Natürlich werden die Wiener am Anfang wie üblich raunzen, war ja bei der Mariahü auch so, aber letztlich werden alle erkennen, dass so die Verkehrsplanung von morgen aussieht.”

Bei den Radiostationen wird übrigens bereits heftig darüber debattiert, ob es notwendig sei, das Programm für eine Art Geisterfahrer-Durchsage zu unterbrechen, sollte sich ein Fahrzeug mit Mensch am Steuer künftig auf die A23 verirren. Laut Hersteller Tesla sei dies nicht notwendig, die selbstfahrenden Autos seien durchaus in der Lage, trotz solcher Extrem-Situationen auch ohne Durchsagen zurecht zu kommen.

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